Wildbienen haben bis vor wenigen Jahren noch ein Schattendasein als die wilden Verwandten der Honigbiene geführt. Doch mit der Studie von Krefeld, die einen quantitativen Rückgang der Insekten um mehr als 70 % beschreibt, sind auch sie dem Zentrum der Aufmerksamkeit näher gerückt. In Deutschland gibt es rund 560 Wildbienenarten. Anders als die staatenbildende Honigbiene leben die meisten Wildbienen solitär, mit Ausnahme weniger Arten wie die Hummeln. Wildbienen sind unverzichtbar für die Bestäubung unzähliger Kultur- und Wildpflanzen und damit auch für unser Obst und Gemüse im Garten. Umso mehr sollte es uns ein Anliegen sein, sie und auch alle anderen Insekten zu „heben und zu pflegen“. Der Umweltgarten hat sich seit seiner Gründung der Förderung der Biodiversität verschrieben und, wie der Bericht des Wildbienenexperten zeigt, mit Erfolg.Im Zeitraum eines Jahres wurden insgesamt 84 Wildbienenarten beschrieben. Davon sind 7 Arten in der Roten Liste der Bienen Deutschlands (WESTRICH et al. 2011) als „3-Gefährdet“ eingestuft, weitere 7 Arten befinden sich in der Vorwarnliste. Mit den gewonnenen Erkenntnissen werden weitere Vorhaben ins Auge gefasst. Es soll u.a. auf die Empfehlungen des Entomologen ein Sandarium geschaffen werden, um für sandgrabende Wildbienen Lebensraum zu schaffen.Dieses wie alle weiteren Vorhaben werden mit umfangreicher Pressearbeit begleitet, um ein breites Publikum für die Bedeutung naturnaher Gärten, als Trittsteine in lokalen Biotopverbünden zu sensibilisieren und für mehr Artenschutz im häuslichen Umfeld zu gewinnen.
Wildbienen-Monitoring in der LBV-Umweltstation Wiesmühl