TAGWERK-Förderverein e.V.
Um die Ackerwildkräuterflora auf ökologisch bewirtschafteten Feldern im Landkreis Mühldorf zu erfassen, konnte im Rahmen einer Bachelorarbeit die Studentin J. Herrmann für die Kartierung gewonnen werden. Betreut wurde die Arbeit von Dr. rer. nat. H. Albrecht, Leiter des Lehrstuhls für Renaturierungsökologie der Technischen Universität München und Rosa Kugler, Projektmanagement der Ökomodellregion Isental.
Frau Herrmann nahm die Kartierarbeiten im Mai 2016 auf und kartierte ca. 40 verschiedene ökologisch bewirtschaftete Ackerstandorte im Landkreis Mühldorf. Insgesamt konnten in der Region drei Rote-Liste-Arten der Kategorie 3 gefunden werden. Hierzu zählen der Echte Frauenspiegel (Legousia speculum-veneris), Acker-Hahnenfuß (Ranunculus arvensis) und Gefurchter Feldsalat (Valerianella rimosa). Neben diesen autochtonen Ackerwildpflanzen der Region kann auf Grund der zurückgehenden Bestände und der vernachlässigbaren Konkurrenz mit landwirtschaftlichen Kulturpflanzen eine Wiederansiedlung von Kornblume (Centaurea cyanus), Bunter Hohlzahn (Galeopsis speciosa), Saat-Mohn (Papaver dubium ssp. dubium), Einjähriges Knäuel (Scleranthus annuus), Ackerröte (Sherardia arvensis) und Gezähnter Feldsalat (Valerianella dentata) gegeben werden.
Das Saatgut von ausgewählten Ackerwildkräutern wurde bereits gesammelt und wird weiterhin gesammelt, vermehrt und auf ausgewählten Bio-Betrieben und extensiv bewirtschafteten Flächen in der Region (Schwindegg/ Obertaufkirchen/ Muttersham/ Rappolten/ Taufkirchen bei Kraiburg) ausgebracht. Die künftige Bewirtschaftung dieser Flächen erfolgt so, dass sich die Arten auf den Aussaatflächen vermehren können und ein Ausbringen von weiterem Saatgut nicht erforderlich ist. Die Pflanzenvielfalt und die ökologische Bewirtschaftung der Felder bieten Wildbienenarten, Schmetterlingen und Feldbrütern Nahrung und Lebensraum.