Max-Planck-Institut für Ornithologie
Die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell untersuchen in dem Forschungsprojekt „Zugverhalten des Weißstorchs (Ciconia ciconia)“ mit Hilfe der Besenderung von Jungstörchen mit modernsten „Fahrtenschreibern“, die täglich den Aufenthaltsort jedes einzelnen Tieres melden, die Frage, welche Population sich für welche Zugroute entscheidet.
Nehmen die Störche ab Mitte August auf ihrem Langestreckenzug in die afrikanischen Überwinterungsgebiete den östlichen Weg über den Bosporus oder die westliche Route über Spanien? Sind Umweltfaktoren wie der Klimawandel für die Zugwege und Überwinterungsgebiete von Bedeutung und welche Auswirkungen hat dies auf den Bruterfolg?
Für die Wissenschaftler ist es besonders interessant, auch die Zugwege bayerischer Störche zu untersuchen, da hier ein spannendes Phänomen vorliegt: Diese Störche ziehen sowohl über die Ost- als auch die Westroute, es gibt hier einen Mischbereich. Anhand einer Storchenpopulation bei Bamberg wird genauer untersucht, weshalb ein Individuum sich für eine bestimmte Route entscheidet. Durch die Korrelation der einzelnen Entscheidungen der Störche mit z.B. Umweltvariablen können Rückschlüsse auf die Entscheidungskriterien der Störche gezogen werden.